Samuel Gaudon, sieur de la Rallière, un financier protestant au service de Mazarin
Samuel Gaudon kommt 1594 in Preuilly, dem zweiten protestantischen Hauptort der Touraine zur Welt, ein Jahr nach Weggang von Scaliger, der zur Bekehrung der wichtigsten Adligen der dortigen Herrschaft beigetragen hatte. Er erhält seine Bildung in diesem protestantischen Milieu, wobei der Marquis von Rochefort auf ihn aufmerksam wird und ihn in die Finanzwelt einführt. So arbeitet er sich zu einem der Hauptfinanziers der Krone empor, was ihn während der Fronde (1648-1653) zu einem Ziel der Abgeordneten und des Volks werden lässt. Als er der Macht am nächsten ist, kommt er im Jahr 1650 brutal ums Leben. Seither ist er in Vergessenheit geraten, es gibt jedoch noch eine Spur von ihm: Das unvollendete Schloss und das damit verbundene urbanistische Programm, dessen Umsetzung er ebenfalls im Zentrum seiner Geburtsstadt direkt hinter der romanischen Abteikirche begonnen hat, um diese damit symbolisch in den Schatten zu stellen.