La réception de Spinoza dans la Hollande protestante du XVIIe siècle
Die Rezeption der Philosophie von Spinoza im reformierten niederländischen Milieu umfasste zunächst seine beiden Hauptwerke, den Tractatus theologico-politicus (1670) und die Ethik, die im Rahmen seiner Opera posthuma (1677) erschien. Doch schon vor den 1670er Jahren war dieser philosophische Ansatz alles andere als unbekannt, nicht nur weil das Interesse des Autors für neue Denkansätze ihn mit kartesianischen Kreisen in Verbindung gebracht hatte, sondern auch weil er wiederholt den Bitten seiner Briefpartner nachgekommen war, sich zu philosophischen Fragen zu äußern. Die Erscheinung des Tractatus führte dessen ungeachtet zu einer heftigen Abwehrreaktion, wie wenn sich nicht einmal seine Vertrauten vorstellen konnten, wie weit die Radikalität des philosophischen Systems von Spinoza tragen könnte. Hier liegt nun die besondere Bedeutung der Reaktionen, die ab 1670 in den an Spinoza adressierten Briefen (Henry Oldenburg) oder in der Korrespondenz zwischen verschiedenen seiner Vertrauten (Lambert van Velhuysen und Jacob Ostens) zu Tage tritt. Seine ersten Leser arbeiten dabei über die theologisch-politischen Argumente der Bibelkritik Spinozas hinausgehend, deren stringente Verbindung mit der Philosophia prima der Ethik heraus. Als implizite Antwort auf diese ersten Angriffe wurde in der späteren Rezeption der Ethik ihre Übereinstimmung mit der Lehre der Schrift und durch eine spiritualistische Deutung der Philosophie von Spinoza gekontert.