Entre l’Édit de Nantes et sa Révocation : les négociants néerlandais à Rouen face aux divisions religieuses
Die Stadt Rouen hatte im 17. Jahrhundert etwa 80.000 Einwohner und war damit die zweitgrößte Stadt des Königreichs Frankreich. Sie zählte nicht nur die umfangreichste protestantische Gemeinde Normandiens, sondern auch die größte Zahl fremder Kaufleuten. Um 1600 wurde die alte Flämische Kaufmannschaft in Rouen von den Nord-Niederländern ersetzt. In der Vergangenheit haben die Historiker fast gedankenlos alle Niederländer im Ausland als reformiert angesehen, aber manche waren katholisch geblieben. In diesem Beitrag werden die Beziehungen zwischen den protestantischen und katholischen niederländischen Kaufleuten in Rouen thematisiert, ins Besondere die Heiratsstrategie, die Wahl der Taufpaten, und Formen von Arbeitsgemeinschaft. Die Distanz zwischen den beiden Konfessionen war offensichtlich weniger substantiell als öfters behauptet worden ist. Katholiken werden manchmal als Taufpaten für reformierte Kinder registriert, und es gab mehrere Mischehen. Im Ausland spielte die Solidarität zwischen Landesgenossen anscheinend eine größere Rolle als die konfessionelle Zwietracht.