La formation de la “tradition judéo-chrétienne” en France. Entre exégèse critique de la Bible, institutionnalisation du pluralisme religieux et construction de la laïcité républicaine
Der Begriff der der « jüdisch-christlichen Tradition » wird in vielen öffentlichen Debatten in Europa und den Vereinigten Staaten gebraucht, obwohl er vielerlei entschiedene Gegner hat. Die Untersuchung widerspricht der angelsächsischen Geschichtsschreibung, die darin nur eine Formulierung erkennt, die als Reaktion auf den Faschismus der Zwischenkriegszeit entstanden sei, sodann als Reaktion auf den Kommunismus des Kalten Kriegs und im Nachgang zum Genozid an den Juden, bzw. als Reaktion auf die « islamische Welt », wie es in den letzten Jahrzehnten die Vertreter des sogenannten « Kampfs der Kulturen » gesehen haben. Im Gegenteil, so zeigt es der Artikel, ist der Begriff der « jüdisch-christlichen Tradition » in einem spezifischen Säkularisierungsprozess in Europa verankert, nämlich in der französischen nach-revolutionären Geschichte.