Protestantisme et liberté de conscience. « Leçons du passé », questions d’aujourd’hui
Dieser Artikel widmet sich dem Kampf der protestantischen Minderheit für die Gewissensfreiheit in Frankreich zwischen 1789 und 1905. Die Darstellung ist in drei Abschnitte eingeteilt und beginnt mit der Rolle, die Pasteur Rabaut Saint-Etienne in der Verkündung der Gewissenfreiheit mit dem 10. Artikel der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte im Jahr 1789 hatte.
Trotz seiner Bemühungen bleibt die Formulieren dieses Prinzips zweideutig, ein Hinweis auf die anhaltende Spannung zwischen der Anerkennung der Religionsfreiheit und einer Auffassung, die die nationale Einheit uniform und vereinheitlichend begriffen hat.
Der zweite Abschnitt bietet eine Übersicht über das 19. Jahrhundert, in dem lutherischer und reformierter Protestantismus zu den staatlich „anerkannten Kultus“, neben dem Katholizismus und dem israelitischen Kultus gehören. In verschiedenen Bereichen muß aber dennoch für eine Umsetzung der Gewissensfreiheit gestritten werden, denn der Katholizismus will sich mit der Nation gleichsetzen und sieht im protestantischen Wiederaufbau eine „Bedrohung“. Ein Teil des Protestantismus lebt außerdem in dieser Zeit nur im Rahmen des staatlichen Toleranzgebots.
Im dritten Teil wird die Rolle der Protestanten in der Errichtung der Laizität beleuchtet: Einführung des öffentlichen, religionsunabhängigen Schulwesens (1882) und das Gesetz zur Trennung von Kirchen und Staat (1905). Mit diesem Gesetz wird die Gewissensfreiheit zur Regel, während Einschränkungen, die im öffentlichen Interesser begründet sind, zur Ausnahme werden.
Jeder Abschnitt ermöglicht Fragen nach der heutigen Situation, während der Artikel zum Schluß fordert, Freiheit, Toleranz und Wahrheit in einer dialektischen Spannung zu verstehen.