Die „Bartholomäus-Nächte der Provinz“ sind mehr als nur eine schlichte Nachahmung der Massaker, die in Paris ab dem 24. August 1572 stattgefunden haben. Neben den lokalen Abläufen und Kontexten müssen noch andere Gründe berücksichtigt werden, um den Gewaltausbruch zu erklären. Dazu zählt die Frage der Information. Ausgehend vom Beispiel der Stadt Lyon ermöglicht es die Untersuchung der Nachrichtenverbreitung über die Morde und ihr Gebrauch durch die unterschiedlichen Akteure der Bartholomäus-Nacht, die Komplexität der Informationsschienen zu erkennen. Darüber hinaus wird offensichtlich welche Stellung überhaupt Nachrichten bei der Auslösung und dem Ablauf der Massaker hatten. Gerüchte, Falschmeldungen, inoffizielle und offizielle Nachrichten überfluten die Stadt und schaffen ein Durcheinander, das den Weg zu den Morden öffnet. Eine Untersuchung der Bartholomäus-Nachte unter dem Prisma der Information erklärt die Mechanismen, die zur Anerkennung von Gewalt führen und stellt die Frage nach der Rolle von Nachrichten als Treiber der Massaker.