La Réformation des clercs. Ancienne Confédération helvétique, 1525-1535
In den 1530er Jahren sahen sich viele Kleriker vor eine schwierige Wahl gestellt: Sollten sie sich für oder gegen die Reformation einsetzen? Der vorliegende Aufsatz geht dem Fall der Kleriker in der Alten Eidgenossenschaft nach: Hier mussten Priester, Mönche und Prediger, die sich für den neuen Glauben entschieden, mit Obrigkeitsgremien verhandeln, die von ihrer Rolle als Beschützer des Heils überzeugt waren; auch mussten sie Gemeinden für sich gewinnen, in denen eine Abstimmung über die Wahl des Glaubens entscheiden würde. Die lokalen politischen Konfigurationen, die sozialen Bedingungen, die das Engagement der Kleriker determinierten, die Legitimierung durch die Kenntnis des Wortes Gottes und nicht mehr durch die Priesterweihe müssen hier in Betracht gezogen werden. Auf diese Weise wird ersichtlich, dass die reformierte Heilslehre sich nur durchsetzen konnte, weil ihre Prinzipien durch Akteure getragen wurden, die die dafür notwendigen sozialen Kompetenzen aufwiesen. Ziel der Studie ist es demnach, aufzuzeigen, dass die Glaubenswahl einer Logik folgte, die sowohl auf persönlichen Entscheidungen basierte als auch von kollektiven Erwartungen genährt wurde, und deutlich zu machen, wie lokale Machtverhältnisse und professioneller Habitus die Reformation im helvetischen Kontext prägten.