La « Saint-Barthélemy » dans le calendrier des huguenots, du XVIe au XVIIIe siècle
Der Artikel behandelt die Bedeutung des Datums des Massakers in der Bartholomäus-Nacht im kollektiven Gedächtnis der französischen Protestanten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.
Ab 1573-1574 wird im Pamphlet „Morgen-Weckruf der Franzosen“ (Reveille-matin des François) der 24. August 1572 (um den Begriff „Tag des Heiligen Bartholomäus“ zu umgehen, wie der Tag im verachteten papistischen Kalender heißt) als „Tag des Verrats“ und Beginn einer neuen Zeitrechnung eingesetzt, damit dieses unverjährbaren Verbrechens auf ewig gedacht werde.
Ab 1577 wurde ein Jahrhundert lang in den „Geschichts-Kalendern“, die im Anhang der hugenottischen Psalmen-Gesangbüchern eine Sammlung von Gedenktagen der Geschichte der Reformierten in Frankreich einführten, mit besonderer Aufmerksamkeit für das Massaker des 24. August 1572 und des darauf antwortenden Widerstands in La Rochelle. Tatsächlich wurden diese Kalender überwacht und mussten seit dem Frieden von Alès (1629) sehr unauffällig gestaltet werden, bis sie kurz vor der Aufhebung des Edikts von Nantes verschwanden.
Im 18. Jahrhundert stellte Voltaire in „La Henriade“ (1728) das Massaker der Bartholomäus-Nacht im Zug seines aufklärerischen Kampfs gegen jegliche Intoleranz dar. Damit wurden auch die Protestanten wieder auf das Thema aufmerksam, die ein neues Toleranz-Edikt erwarteten, wie z.B. die Predigt von Pierre Dangirard am 24. August 1776 zeigt. Auf nationaler Ebene trat der Abgeordnete Rabaut Saint-Etienne, der selbst evangelische Theologie studiert hatte, am 23. August 1789 öffentlich für die Gewährung voller Religionsfreiheit für alle Franzosen ein, wobei er aber aus Furcht vor dem Vorwurf der Parteilichkeit die Bartholomäus-Nacht nicht zu erwähnen wagte.
Während dieser langen zwei Jahrhunderte gelang es den französischen Protestanten jedoch nicht, ein wirkliches Erinnern der Bartholomäus-Nacht zu etablieren.