L’absolue nécessité de courir le monde de Jean Guidon de Chambelle
Im Jahr 2003 hat Dirk Van der Cruysse den Bericht eines Franzosen über seine fünf Jahre als Söldner der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC). Obwohl die Person identifiziert werden konnte, blieb bisher seine Herkunft und das soziale Milieu des Autors geheimnisumwoben. Vieles sprach für eine Zuordnung zu Jean Guidon de Chambelle, einem Protestanten aus Paris. Nun erlauben es Dokumente aus der zentralen Urkundenrolle der Notare von Paris oder des Châtelet Archivs, die Verwandtschaft von Jean Guidon, dem Herrn von Chambelle zu rekonstruieren. Das weite Netz dieser Beziehungen lässt erkennen, welche entscheidende Rolle die calvinistischen Bürger von Paris in den Beziehungen des Königreichs Frankreich mit den Vereinten Provinzen spielten, sowie deren finanzielle Unterstützung für die Regierung während der Fronde (1648-1653). Die Einordnung des Textes von Guidon gestattet es auch die Gründe für seinen Weggang zu verstehen: Als Spielsüchtiger wurde er von seiner Familie für einige Zeit aus der Umgebung entfernt, die ihn auf seine Abhängigkeit festlegte. Der rekonstruierte Text zeigt den calvinistischen Glauben des Herrn von Chambelle, der dazu diente, ihn wieder zu den Seinen zurückzubringen.