Le discours d’un pasteur abolitionniste en son siècle : La cause des esclaves nègres (1789) de Benjamin-Sigismond Frossard
La cause des esclaves nègres (1789, « Die Sache der Neger-Sklaven »), von Pasteur Benjamin-Sigismond Frossard (1754-1830), ist eines der ersten großen abolitionistischen Werke französischer Sprache im 18. Jahrhundert. Die bisherige Forschung hat dem Werk selbst wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die rhetorische Analyse führt zu einem doppelten Verständnis: Einerseits zeigt eine oberflächliche Lektüre, wie Argumente der politischen Wirtschaftslehre in die Erläuterungen des Pfarrers eingeflossen sind. Aber Frossard nimmt dabei nur auf, was vor allem die britischen Abolitionisten an anderer Stelle vorgetragen haben. Dahinter tritt ein Verständnis zu tage, das seine Gedanken besser deutlich werden lässt: Es sind die hauptsächlich ethischen und religiösen Quellen seines Eintretens für die Abschaffung der Sklaverei, die auf seiner Interpretation des Evangeliums beruht. Wenn das Gerechte und das Nützliche aufeinander treffen, ist für ihn letzteres klar vom Ersten abhängig, was zu einem umfassenderen Eintreten für eine soziale und bürgerschaftliche „Erneuerung“ führt. Frossard engagiert sich nicht als Vertreter der Aufklärung, sondern als ein Christ, der im „Geist“ des 18. Jahrhundert die göttliche Vorsehung am Werk sieht.