Daniel Benoit gehört zu den wichtigen Verfassern protestantischer Geschichtsschreibung. Zwei Beispiele aus seinem großen Werk belegen dies: Der Erfolg seines Buchs über Marie Durand und die wiederaufgelegte Geschichte der Märtyrer von Crespin (L’histoire des martyrs de Crespin). Dieser Historiker ist aber auch aus anderen Gründen sehr wertvoll. Durch ihn erkennen wir wie Geschichtsschreibung von den weit von Paris entfernten Regionen aus entstanden ist und zeigt, welche Hemmnisse und Antworten in dieser nicht zu vernachlässigenden Distanz, die das 19. Jahrhundert auferlegte, vorhanden waren. Zudem ist sein Werk deshalb wertvoll, weil darin die schrittweise Professionalisierung der „Historiker-Pfarrer“ erkannt werden kann. Zuletzt ist es gewiss nicht sein geringster Verdienst, dass er offenlegt, wie die Historiker des Protestantismus an der Konstruktion des Gedenkens gegen das Vergessen und für eine Wiederaneignung von Raum und Zeit gearbeitet haben.