Les huguenots au Danemark aux XVIIe et XVIIIe siècles
Über die sich in Dänemark im Lauf des 17. und 18. Jahrhunderts niederlassenden Hugenotten wird wenig berichtet. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war das Land ein klassisches „Refuge“, sowohl für Heeres- und Marine-Offiziere, die in die Armeen des dänischen Königs eintraten, der einige Zeit lang Alliierter Ludwig XIV. war, als auch für Handwerker, die vor allem Luxusgegenstände herstellten. Im großen Ganzen wurden sie dort, auch gegen den starken Widerstand der lutherischen Bischöfe, gut aufgenommen, wovon die Reformierte Kirche in Kopenhagen Zeugnis ablegt, die bis heute aktiv ist. Ihre Kirchenbücher geben über die aus Frankreich angekommenen Gemeindeglieder Auskunft, über ihre geografische Herkunft und über ihren Beruf. Im 18. Jahrhundert erlebt Dänemark ein aussergewöhnliches Wirtschaftswachstum. Französisch-sprachige Landwirte, die aus dem benachbarten Brandenburg gekommen waren, entwickeln neue Anbaugebiete in Jütland. Hauptsächlich ist es aber der Handel mit Kolonien und anderen Ländern, der sich auf eine starke Marine stützt, der dem Land zu Reichtum verhilft und die Händler und Ausrüster anzieht, wie die Familien Huguetan, Iselin, Peschier und de Coninck. Es handelt sich um französisch-sprachige Reformierte, die oft Nachfahren von geflüchteten Hugenotten sind. Der französische Einfluss zeigt sich im kulturellen und künstlerischen Leben des Landes, wie der kurze, aber wirkungsvolle Aufenthalt des jungen La Beaumelle bezeugt. Dänemark hat seine Neutralität genutzt, um während der Kriege der europäischen Großmächte schwunghaft Handel zu treiben, wurde aber dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts Opfer ihrer Rivalitäten und verlor damit seine Wirtschaftskraft und seine Stellung in Europa.