Les protestants français et la Saint-Barthélemy (1972-2022). Mémoires contemporaines d’un massacre du XVIe siècle
Sowohl im Jahr 1972 als auch im Jahr 2022 erinnerten die in Mialet bei der „Assemblée du Désert“ versammelten Protestanten an die Bartholomäus-Nacht, ein Ereignis des 16. Jahrhunderts dessen Erinnerung eine zentrale Stellung in den historischen Darstellungen der Erben der Reformation einnimmt. Im vorliegenden Artikel soll das Gedenken an 1572 bei den französischen Protestanten im vergangenen halben Jahrhundert untersucht werden um herauszuarbeiten, in wie weit die Veränderungen des religiösen, historischen und geopolitischen Kontextes die Bilder und den Gebrauch des so lange zurückliegenden Massakers verändert haben. Die Überprüfung der Reaktivierungen der Erinnerung an die Bartholomäus-Nacht zeigt, dass sie als Ereignis bei den französischen Protestanten sehr lebendig geblieben ist. Die Analyse der geschichtlichen Reden der Nachfahren der Hugenotten zeigt, dass sich in ihnen nur zum Teil der historische Forschungsstand widerspiegelt. Das Ereignis wird verschiedentlich herangezogen und in Resonanz zu aktuellen Themen gebracht.