Restes mortels et reliques des hommes de guerre huguenots. L’exemple de l’amiral de Coligny
Beinahe dreihundert Jahre nach dem Tod von Admiral de Coligny, wurde am 29. September 1851 seine Asche in einem Grab des früheren Gutsbesitzes der Herren von Châtillon bestattet. Ihre Rückführung in die Region Loiret gab Anlass zu einer umstrittenen, aber weitverbreiteten Darstellung historischer Polemiken über die Religionskriege und sehr spät verfasste Berichte. Die als Überreste seines Leichnams angesehenen wenigen Aschereste wurden wie eine Reliquie behandelt, weckten aber kaum wissenschaftliches Interesse. Die historische Untersuchung der legendenhaften Darstellung über die bewahrten Knochenreste, Debatten über ihren einzigartigen Weg und der beiden in Frankreich aufbewahrten profanen Reliquiarien belegen den umstrittenen Status des toten Körpers des calvinistischen Helden und seiner Erinnerung. Obwohl sie dafür bestimmt waren an vergangene Ereignisse zu erinnern, sind die sterblichen Überreste auch „Gedenk-Objekte“, die Werte und Vorstellungen transportieren, die genau untersucht werden müssen, indem man die identitätsstiftende oder gar ideologische Aufladung eines protestantischen Symbols seit dem 19. Jahrhundert betrachtet.