Alias le tireur d’or. Le massacre de la Saint-Barthélemy en personne
Der Artikel zeichnet das Porträt eines sehr bekannten Schlächters der Bartholomäusnacht der zugleich unverstanden blieb: Thomas Croizier, vermutlich einer der schlimmsten Henker der Pariser Morgen. Es soll zunächst vom Nachleben des Mannes her gedacht werden, der von den Historikern oft als „Goldschütze“ zitiert wird, wobei diese seltsame Berufsbezeichnung nichts über den Menschen dahinter aussagt. Im zweiten Schritt geht es darum, nach dem Warum und Wie der von Croizier begangenen Gewalttaten zu fragen. Auch wenn es immer schwierig ist, im Nachhinein ideologische Motive oder religiöse Überzeugungen zu rekonstruieren, soll doch versucht werden, die intellektuellen Kontext oder die Vorstellungswelt zu erfassen, in denen sich Croizier bewegte. Die äußeren Bedingungen, die es Croizier ermöglichten, zu einem solchen Mörder zu werden, sind leichter zu erfassen und werden hier analysiert – der nachbarschaftliche, berufliche, familiäre und freundschaftliche Rahmen. Man wird nicht als Mörder geboren, sondern wird zum Mörder. Da die Henker nie verfolgt wurden, wird schließlich auch untersucht, was aus Thomas Croizier nach der Bartholomäusnacht geworden ist.