“Toutes les babioles du pape”. La polémique protestante contre les reliques dans l’Angleterre d’après la Réforme
Der Beitrag untersucht die Polemiken gegen Reliquien und andere Objekte katholischer Frömmigkeit im England des 16. und 17. Jahrhunderts. Dabei werden die rhetorischen Figuren analysiert, mit denen ihre Anziehung vermindert werden sollte und mit welchen sprachlichen Elementen sie in der religiösen Kontroverse in Misskredit gebracht wurden. Des Weiteren wird die Herkunft und Entwicklung protestantischer Haltungen gegenüber Reliquien und sakraler Kunst untersucht, wie sie sich auf dem Hintergrund des konfessionellen Konflikts und Gegensätzen durch die Reformation darstellt. Insbesondere wendet der Artikel seine besondere Aufmerksamkeit auf das Aufkommen einer dauerhaften Verbindung zwischen der Reliquie und ökonomischen Interessen zu, sowie der Tendenz, die Kategorie eines heiligen Gegenstandes unerklärbar mit der Vorstellung des Vergänglichen zu vermischen. Zuletzt wird darauf hingewiesen, wie diese Argumentationsfiguren des zeitgenössischen Protestantismus ein dauerhaftes Erbe bilden und zu Verdächtigung und Misstrauen gegenüber materieller Kultur beigetragen haben, die bis vor kurzer Zeit noch ein Teil der Lehre war.