Un « réveil » du protestantisme français au début du XVIIIe siècle ? Le baptême de repentance chez les Multipliants (Montpellier, 1720-1723)
Protestantisch oder katholisch ? Jüdisch oder calvinistisch ? Die staatlichen Autoritäten konnten die Gruppe weder vom Königshof Versailles aus noch vor Ort in Montpellier richtig einordnen, die sich dort im Haus von Anne Robert versammelte. Die Multipliants (Vervielfachende) genannte Gruppe wurde von drei Opfernden, einer Prophetin und einem Pastor geleitet und übte die Buß-Taufe durch die die Gläubigen einen neuen „hebräischen“ Namen erhielten und anschließend in den Gottesdienstraum eingelassen wurden. Lange Zeit wurden sie nur als seltsame prophetische Sekte abgetan, die Multipliants können jedoch als ein Versuch gewürdigt werden, um nach dem Widerruf des Edikts von Nantes und dem Camisarden-Krieg den Protestantismus in Frankreich wieder einzuführen. In dieser Sicht stünden die Multipliants für eine „Erweckung“, eine Bewegung geistlicher Erneuerung, die auf der Buß-Taufe (und individueller Bekehrung) und der Schaffung einer neuen kirchlichen Struktur (unter Leitung von Nicht-Theologen) basiert. Im Gegensatz zu den Kirchen der Wüste haben die Multipliants einen neuartigen Protestantismus geschaffen, in Treue zum hugenottischen Gedächtnis aber unabhängig von calvinistischer Tradition und reformierten Strukturen.