Une bible à la main. La lecture de la Bible par les laïcs calvinistes au XVIe siècle
Dieses Bild gehört zum kollektiven Gedächtnis der reformierten Welt: Mit Anbruch der Nacht versammelt sich eine Familie rund um den Eßtisch und hängt an den Lippen des Familienvaters, der aus der vor ihm geöffneten großformatigen Bibel vorliest. Das Bild von Greuze oder alte Stiche visualisieren für uns die Szene. Das Bild ist jedoch sehr selten in den reformierten Familien des 16. Jahrhunderts und gehört umso mehr in die Vorstellungswelt der Bibelgesellschaften des 19. Jahrhundert. Erst im späten 17. Jahrhundert haben die calvinistichen Kirchenleitungen in Genf die Schriftlektüre im Familienkreis stark gemacht. Der Artikel befasst sich mit der Stellung der Bibellektüre durch Nicht-Theologen, einzeln oder im Familienkreis in Genf im 16. und 17. Jahrhundert, ausgehend von den Stellungnahmen von Calvin und Beza, sodann in der Praxis der Lektoren, wie sie in den Genfer Kirchenbüchern zu beobachten ist. In gewisser Weise führt Max Engammare eine Archäologie der freien Untersuchung der Schrift durch die reformierten Gemeindeglieder durch.